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Bei dem Gift handelt es sich um ein Eiweiß, bestehend aus einer einzigen
Aminosäurekette. Es sind insgesamt sieben Toxintypen bekannt, die leicht
untereinander variieren, Serotyp A, B, C1, C2, D, E, F, G benannt. Für den
Menschen bedeutsam sind die Serotypen A, B und E. Es handelt sich um
Nervengifte.
Botulinum-Toxin ist das stärkste Gift überhaupt. Die letale Dosis wird mit 0,01
mg (10 µg) für einen Erwachsenen bei oraler Anwendung angegeben.
Intravenös gegeben sind für einen Menschen schon 0,003 µg, also 3
Nanogramm tödlich! Jegliche Vergiftung ist lebensbedrohlich.
Obwohl das Gift ein relativ großes Eiweiß ist, wird es in nennenswertem
Ausmaß im Darm resorbiert. Nach der Aufnahme im Darm wird das Gift über
die Blutbahn zum peripheren Nervensystem transportiert. Das Toxin hemmt
die Reizübertragung an den motorischen Endplatten, indem es die Calcium-
Ionen-abhängige Ausschüttung des Signalstoffes (Neurotransmitters)
Acetylcholin aus den Vesikeln der motorischen Endplatte verhindert. Im Detail
spaltet es das an der Neurotransmitterfreisetzung beteiligten Protein
Synaptobrevin. Die Signalübertragung vom Nerv auf die Muskelfaser wird
dadurch unterbunden, der Muskel kann sich nicht kontrahieren. Die Hemmung
der neuromuskulären Übertragung ist irreversibel. Weil das Gift das katalytisch
verursacht, kann ein einziges Molekül des Giftes eine ganze Muskelfaser
lahmlegen. Kleinste Mengen des Giftes reichen daher aus, um einen
Menschen tödlich zu schädigen. Die normale Signalübertragung kann erst
wieder durch Neubildung von Nervenendigungen hergestellt werden.